In den USA können Kunden von Paypal bereits heute direkt in der Paypal-App verschiedene Kryptowährungen kaufen. In Europa ist das zurzeit noch nicht möglich. Wie du Paypal dennoch für den Kauf von Bitcoin & Co. verwendest und warum Apple und Goole Pay oft sogar eine bessere Alternative sind, zeigen wir hier.
Im Jahr 2023 launchte Paypal seinen eigenen US-Dollar gedeckten Stablecoin: Den Paypal USD bzw. PYUSD. Wie alle Stablecoins soll auch der PYUSD den Wert des US-Dollars möglichst stabil halten. Um das zu können ist er laut Paypal durch echte US-Dollar, US-Wertpapiere und andere Bargeld-Reserven gedeckt.
Aber auch viele andere Kryptowährungen, darunter insbesondere die bekannten Größen wie Bitcoin, Ethereum oder Litecoin lassen sich in den USA und anderen Ländern bereits direkt in und über die Paypal App kaufen, verkaufen und versenden. Nur in Deutschland hinkt Paypal bei dem Thema noch hinterher. Das wird aufgrund der regulatorischen Hürden wahrscheinlich auch noch einige Zeit so bleiben. Als Alternative kann man inzwischen auch oft per Apple oder Google Pay Geld auf einer Börse einzahlen oder direkt seine Krypto-Assets erwerben.
Wie der Krypto-Kauf in Deutschland besonders schnell gelingt und wann das Sinn macht
Hierzulande werden Kryptowährungen meist per Banküberweisung oder per Kreditkartenzahlung getätigt. Bei einigen Börsen lässt sich das Handelskonto aber auch schnell und bequem per Paypal aufladen. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn sie zeitnah einen Kauf tätigen wollen. Denn die hohe Transaktionsgeschwindigkeit eignet sich insbesondere in volatilen Marktphasen, um zum gewünschten Preis in den Markt zu kommen. Gleiches gilt für die Bezahlung per Apple oder Google Pay. Die Zahlung per Kreditkarte ist zwar schnell, aber oft teuer und die umständliche Eingabe der Kreditkartendaten wirkt wie aus der Zeit gefallen. Eine Überweisung per SEPA hingegen kann gerne mal ein bis zwei Tage dauern und auch die SEPA-Echtzeitüberweisung braucht oft länger; insbesondere am Wochenende. Dafür fällen bei der Einzahlung per SEPA Überweisung oft keine oder nur geringe Gebühren an.
Im Folgenden zeigen wir, wo du Kryptowährungen schnell und einfach mit Apple/Google Pay oder Paypal kaufen kannst, gehen auf Gebühren und Kosten ein und weisen auf weitere jeweilige Vor- und Nachteile hin. Gebühren für den eigentlichen Handel fallen bei allen Plattformen an.
Als erstes benötigt man aber ein Konto bei einer Kryptobörse, die eine der Zahlungsmethoden akzeptieren; So wie beispielsweise bei Coinbase, Binance oder Bitpanda. Bei allen Handelsplattformen müssen Sie sich zuerst registrieren und dann per KYC-Prozess (Know your Customer) Ihre Identität bestätigen.
Die Börsen im Detail
Coinbase
Die Aktiengesellschaft aus den USA zählt zu den bekanntesten Kryptobörse und ist insbesondere in den USA und Europa verbreitet und beliebt. Sie ist auch Krypto-Verwahrstelle für viele der großen ETF Anbieter. Ihre deutsche Tochtergesellschaft die Coinbase Germany GmbH erhielt 2021 die erste Erlaubnis der BaFin zum “Erbringen des Kryptoverwahrgeschäfts”. Aufgrund der strengen Regulierung und der Compliance mit der BaFin ist bei Coinbase Deutschland zurzeit kein Derivatehandel für Privatpersonen möglich.
Auf Coinbase kann man beim Kauf einer Kryptowährung direkt Paypal oder Apple/Google Pay als Zahlungsmethode auswählen und bezahlen. Die Gebühren die bei Coinbase anfallen sind für den Nutzer nicht immer gut nachvollziehbar. Diese setzen sich laut Coinbase aus “Faktoren wie der .. gewählten Zahlungsmethode, der Auftragsgröße, den Marktbedingungen, des Gerichtsstands und anderen Kosten” zusammen. Beim Test wurden für den Kauf von Bitcoin im Wert von 500 Euro, Transaktionskosten von 19,18 Euro veranschlagt; sowohl für Paypal als auch Apple/Google Pay.
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Bitpanda.com
Bitpanda ist eine europäische Börse die 2014 in Wien, Österreich gegründet wurde. Sie ist in mehreren europäischen Ländern reguliert und verfügt ebenfalls über eine Krypto-Lizenz der deutschen BaFin. Neben Kryptowährungen lassen sich hier auch Aktien, ETFs, Rohstoffe und Edelmetalle handeln. Bitpanda erhebt keine Gebühren bei Ein- und Auszahlungen. Das gilt für alle Fiat-Währungen und Zahlungsmethoden, darunter auch Paypal sowie Apple- und Google-Pay. Beim Kauf und Verkauf von Kryptowährungen kommen dann jedoch Aufschläge von je 1,49% hinzu.
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Hinweis: Im Folgenden erwähnen wir noch weitere Börsen über die man in der Vergangenheit per Paypal und Apple oder Google Pay Geld einzahlen konnte, die sich aber inzwischen aus dem deutschen Markt teilweise (keine Sprachunterstützung, keine Werbung, etc.) oder ganz zurückgezogen haben.
Binance
Die Handelsplattform Binance hat weltweit über 90 Millionen Kunden. Gegründet wurde die Börse ursprünglich in China, zog vor dem chinesischen Krypto-Ban erst nach Japan und später nach Malta um und hat heute keinen offiziellen Hauptsitz mehr. Sie hat den Betrieb 2017 aufgenommen und sich innerhalb des ersten Jahres zur größten Kryptobörse der Welt entwickelt was das tägliche Handelsvolumen angeht. Binance ist in Teilen der USA und anderen Ländern aus regulatorischen Gründen verboten oder nicht mehr aktiv. Man kann Binance aus Deutschland heraus nutzen, aber auch hier fehlt wie bei vielen Kryptobörsen eine Zulassung der BaFin. Ein Derivate-Handel ist mit einem deutschen Account nur eingeschränkt möglich.
Als Zahlungsmethode lässt sich Apple und Google-Pay nutzen. Die Gebühren werden mit knapp 1 € angegeben und sind somit im Verhältnis relativ gering.
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Crypto.com
Crypto.com wurde bereits im Jahr 2016 gegründet und gehört damit zu den alteingesessenen Krypto-Börsen. Der aktuelle Hauptsitz ist Singapur. Wer erste Erfahrungen im Handeln hat, wird sich bei Crypto.com gut zurechtfinden. Rund 350 Kryptowährungen lassen sich hier über die Webseite oder per App handeln. Beim Kauf von Coins über den Spot Markt fallen in Level-1 (Einsteiger) 0,075% (Maket/Taker-) Gebühren an. Beim Testkauf von Bitcoin im Wert von 500 Euro per Apple Pay, veranschlagt Crypto.com eine Gebühr von 2,99 % oder 14,95 Euro. Eine Ersparnis gegenüber Coinbase. Den Kauf per Paypal bietet Crypto.com zumindest aktuell für Deutschland nicht an.
Leider hat sich Crypto.com aus Deutschland zurückgezogen. Schuld sind wohl Konflikte mit den hiesigen Regulierungsbehörden. Es ist daher aktuell schwierig ein neues Konto bei Crypto.com zu erstellen. Bereits registrierte Nutzer können die Einzahlung per Apple/Google Pay weiterhin nutzen.
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Bitvavo
Die Handelsplattform aus den Niederlanden wurde 2018 gegründet. Der Hauptsitz ist Amsterdam. Mit einem täglichen Volumen von knapp 40 Mio. Dollar/Tag werden auf Bitvavo derzeit über 190 Coins gehandelt. Die Börse richtet sich insbesondere an europäische Kunden und ist auch für unerfahrene Nutzer gut bedienen. Die Handelsgebühren liegen bei 0,25% (Taker) und 0,15% (Maker). Für die Einzahlung per Paypal wird eine Gebühr von 2% fällig.
Leider hat die Börse im März 2024 aus “regulatorischen Gründen” dazu entschieden, das Onboarding von neuen Nutzern aus Deutschland einzustellen.