Im Krypto-Space gibt es verschiedene Gangs. Da gibt es auf der einen Seite die Moon-Boys die immer auf der Jagd nach dem neusten, heißen Coin sind, der in naher Zukunft völlig durch die Decke (to the Moon) geht. Auf der anderen stehen die Bitcoin-Maxis, die alles außer Bitcoin als Scam oder Shitcoin verachten. Insbesondere die neuen, trendigen Coins sind verpönt.
Ähnlich sieht es auch auch bei Kauf und Verwahrung von Kryptowährungen aus. Während die Moonboys schon beim ICO (Initial Coin Offering) den richtig günstigen Einstiegspreis mitnehmen wollen, kauft der Bitcoin Maxi seine Bitcoins lieber per DCA (Dollar Cost Average / Durchschnittskosteneffekt) weit ab von den zentralisierten Börsen. Und wer nicht mindestens ein Hardwarewallet zur Aufbewahrung seiner Kryptobestände nutzt, ist dann auch schnell selbst schuld, wenn eine der großen Börsen Pleite geht oder seine Nutzer übers Ohr haut. Denn die Zentralität ist der Feind und hat noch nie etwas Gutes gebracht. Dafür werden kleine Bitcoin-only Lösungen gern gefeiert. Insbesondere was das DCA angeht soll am besten hier gekauft und gestacked werden.
Angesichts verschiedener Pleiten, Zusammenbrüche und Betrügereien im Krypto-Space in den letzten Jahren – man denke nur an die Pleite von FTX Ende 2022, die das letzte Preistief des Bitcoin eingeleitet hat – ist die Suche nach sicheren, kleinen und dezentralen Lösungen auch erstmal eine gute Idee. Aber sind diese Optionen auch preislich eine gute Lösung? Dazu sehen wir uns drei Apps genauer an und vergleichen diese mit zentralen Börsen.
21bitcoin
21bitcoin hat seinen Hauptsitz in Österreich und ist ein “von der Finanzmarktaufsicht Österreich geprüfter und registrierter Service Provider für virtuelle Währungen”. Der Service ist nur über die gleichnamige App (App Store und Google Play) verfügbar.
Gebühren: Direkt auf der Homepage wirbt das Unternehmen mit seiner niedrigen Transaktionsgebühr von nur “ab 0,79%”. Die Standard-Gebühr beträgt allerdings 1,49% für den Kauf und Verkauf von Bitcoin. Wobei sich diese mit einem Sparplan und Referral-Code auf die beworbenen 0,79% senken lassen. Unabhängig von den Transaktionsgebühren können noch weitere Gebühren beim Kauf per Kreditkarte, Apple und Google Pay hinzukommen; diese lassen sich bei der Banküberweisung sparen.
Wie der Name schon erahnen lässt, gibt es bei 21bitcoin nur Bitcoin. Der Anbieter verwahrt die gekauften Bitcoins für den User (custodial), bringt aber die Funktion “Automatischer Wallet-Transfer“ mit sich. Damit lassen sich die Bitcoins nach dem Kauf direkt auf das eigene Wallet weiterschicken. Aber auch wenn man seine Satoshi eigenhändig an sein Wallet schickt, ist die Transaktion normalerweise eine Sache von Minuten – auch am Wochenende.
Hier geht es zu 21bitcoin
Mit dem Empfehlungscode „T8GAF“ werden deine Gebühren um 0,2% reduziert.
Relai
Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben ein in der Schweiz lizenzierter Finanzdienstleister. Über die gleichnamige App lassen sich Bitcoin per Banküberweisung, Kreditkarte sowie mit Apple Pay und Google Pay kaufen.
Gebühren: Die Grundgebühr bei Relai beträgt 2,5% beim Kauf von Bitcoin. Diese lässt sich über verschiedene Boni (über 100 Euro investieren, Sparplan und Referral-Code) bis auf 1% reduzieren. Gar keine Gebühren zahlen Sie beim sogenannten “Zero-Fee Stacking”. Das gilt für einen kostenlosen Bitcoin-Kauf pro Monat von bis zu 100 CHF/EUR. Allerdings nur für einzelne Aufträge und nicht für den wöchentlichen oder monatlichen Sparplan. Wie schon bei 21bitcoin kommen weitere Gebühren hinzu, wenn das Fiat-Geld per Kreditkarte & Co. eingezahlt wird.
Auch bei Relai gibt es nur Bitcoin zu kaufen. Als einziger Anbieter hier im Vergleich kommt die Relai App mit einem eigenen Non-Custodial Software-Wallet, auf dem die Coins direkt nach dem Kauf landen.
Hier geht es zu Relai
MIt dem Empfehlungscode „REL168085“ senkst du die Gebühren um 0,5%.
Bison
Die App und Handelsplattform Bison gehört zur EUWAX AG die wiederum als Finanzdienstleister ein Teil der Gruppe Börse Stuttgart ist. Der Firmensitz ist entsprechend in Stuttgart, Deutschland. Anders als bei den bisher vorgestellten beiden Bitcoin-Only Apps lassen sich aktuell über die Bison App oder das gleichnamige Webportal 17 verschiedene Kryptowährungen darunter auch Bitcoin und Ether handeln (weiter Währungen sollen hinzukommen). Als reine Krypto-Trading-Plattform gestartet, sind über Bison inzwischen auch klassische Wertpapiere – über 2500 Aktien und ETFs – handelbar. Alles schnell und übersichtlich auch per App.
Gebühren: Bei Bison fällt zwar keine Gebühr an, dafür aber der für den Handel typische Spread. Dieser liegt bei Bison bei 1,25% jeweils bei Kauf oder Verkauf und lässt sich damit gut mit den Gebühren der beiden Anbieter 21bitcoin und Relai vergleichen. Beim Handel mit Aktien und ETFs wird eine Orderprovision von 1,99 Euro fällig. Für Ein- und Auszahlungen auf das Bankkonto, das von der Solaris Bank für den Handel bei Bison zur Verfügung gestellt wird, fallen keine Gebühren an.
Anders als bei Relai und auch 21bicoin ist Bison eine Handelsplattform und bringt keine eigene Wallet mit sich. Die gekauften Kryptowährungen werden (wie bei Aktien und ETFs auch) treuhänderisch verwahrt. Einen direkten Zugriff auf die Coins hat man nicht. Möchte man sich seine Kryptowährungen auf eine eigene Wallet auszahlen lassen, kann das im besten Fall einige Stunden, im schlechtesten Fall ein paar Tage (am Wochenende und abhängig von den Arbeitszeiten) dauern.
Hier geht es zu Bison
Mit dem Referral Code „vdbbwk“ erhälst Du nach eine Geld-Einzahlung und Handel eine Prämie von 10€ in Bitcoin.
Die Alternative: Pocket App
Warum eine Alternative: Alle drei bisher genannten Dienstleister verlangen die Verifizierung deiner Identität. Dazu durchläuft man einen sogenannten KYC- Prozess (Know Your Customer) in dessen Verlauf man verschiedene persönliche Angaben macht und per LiveChat oder Bilder-Upload Ausweisdokumente und eventuell Weiteres übermitteln muss. Wer das nicht möchte sollte Pocket nutzen, die bisher noch keine Verifizierung deiner Person verlangen. Nur eine funktionierende Email-Adresse musst du angeben. Das kann sich entsprechend gesetzlicher Regelungen in der Zukunft aber ändern.
Das Unternehmen „Pocket App“ sitzt wie Relai in der Schweiz und ist dort ebenfalls lizensiert. Pocket ist auf automatisierte, wiederkehrende Bitcoin Käufe spezialisiert. Das ist ausschließlich per Überweisung möglich. Von Pocket erhält man dazu eine Bankverbindung und einen Verwendungszweck an die man Euro oder Schweizer Franken überweisen kann. Sobald dort eine Zahlung eintrifft, wird dieser Betrag in Bitcoin eingetauscht und direkt an die eigene Wallet gesendet. Das kann ein bestehendes Wallet – zum Beispiel ein Hardware Wallet – sein, oder du richtest dir in der Pocket App ein entsprechendes Bitcoin Wallet (non Custodial) ein und nutzt dieses. Du kannst dann selbst entscheiden wann und wieviel Geld Du an das Konto bei Pocket überweist, ob Du dafür einen Dauerauftrag einrichtest oder das Geld manuell anweist. Sobald Geld auf dem Konto eingeht, wird in Bitcoin getauscht und diese auf das Wallet überwiesen. Nur an das Limit von 950 Euro pro Tag muss man sich halten.
Gebühren: Bei Pocket fällt bei jedem Bitcoin Kauf eine Gebühr von 1,5% an. Damit ist Pocket auch der teuerste Dienstleister in diesem Vergleich. Wer allerdings anonymer und ohne nervigen KYC seine Bitcoin kaufen möchte ist hier richtig.
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Mit dem Referral Code „CMB5RA“ erhältst du einen Willkommensbonus von 5 EUR/CHF in Bitcoin, sobald du für 500 EUR/CHF Bitcoin per Pocket gekauft hast.
Fazit
Alle 4 Anwendungen haben ihre Daseinsberechtigung und können unterschiedlich genutzt werden. 21bitcoin lade ich persönlich mit einer Summe Fiat-Geld auf und kaufe immer dann gezielt ein, wenn der Preis gerade mal wieder einen Rücksetzer erlebt. An Relai überweise ich per Dauerauftrag jede Woche Geld mit der die App dann automatisch zum Zeitpunkt des Geldeingangs Bitcoin kauft. Möchte ich dabei anonym bleiben nutze ich als Alternative die Pocket App. Bei Bison deponiere ich ebenfalls Geld auf dem zugehörigen Solaris Bankkonto und kaufe alle anderen großen Kryptowährungen ein; praktisch und schnell per Smartphone.