Dividenden: Aktien mit Cashflow- Eine kleine Einführung

Dividenden Cashflow

Wie kann ich als Anleger ein zusätzliches, verlässliches Einkommen erzielen? Dividenden sind ein Schlüssel zur finanziellen Stabilität und spielen eine zentrale Rolle in den Portfolios vieler Anleger am Aktienmarkt. Auch wenn Dividendenaktien nicht immer die höchsten Kurssteigerungen leisten, bieten sie ein solides Fundament und sorgen für einen konstanten Cashflow. Entdecke, wie Dividendeninvestitionen deine finanzielle Unabhängigkeit stärken können, indem du in stabile Unternehmen wie BASF oder Coca-Cola investierst und von regelmäßigen Auszahlungen profitierst.

Achtung: Die folgenden Erklärungen stellen ausdrücklich keine Finanzberatung oder Anlageempfehlung dar. Sie dienen ausschließlich der Unterhaltung und Weiterbildung. Genannte Firmen oder Produkte dienen ausschließlich als Beispiele und sind keine Anlageempfehlung.

Überblick: Worum geht’s im Artikel?

  • Wie Dividenden Anlegern ein stabiles Einkommen bieten.
  • Was Dividenden sind und wie sie ausgezahlt werden.
  • Unterschiede zwischen etablierten und wachstumsstarken Unternehmen.
  • Vergleich von Dividendenaktien mit anderen Anlagen wie Staatsanleihen.
  • Cashflow-Strategien und der Zinseszinseffekt.
  • Details zu Dividendenaktien, Auszahlungsrhythmen und Sonderdividenden.
  • Wichtige Termine und steuerliche Aspekte für Dividendenzahlungen.

Was sind Dividenden?

Eine Dividende ist der Teil des Unternehmensgewinns, der an die Anteilseigner ausgeschüttet wird. Wer eine Aktie besitzt, hält einen kleinen Anteil am Unternehmen. Ist das Unternehmen erfolgreich, kann es einen Teil seiner Gewinne als Dividende an die Aktionäre verteilen. Diese Zahlung landet direkt auf dem Konto der Anleger  und nennt sich Dividende.

Meist sind es Aktien etablierter Unternehmen mit einem höheren Reifegrad, die eine Dividende zahlen. Diese Unternehmen sind oft schon lange in einem bestehenden und erschlossenen Markt tätig und haben geringere Wachstumsbestrebungen. Daher müssen nicht alle Gewinne für weiteres Wachstum reinvestiert werden. So zahlt die Mehrheit der Unternehmen im S&P 500 (Standard & Poor’s 500 Aktienindex) derzeit eine Dividende auf ihre Aktien.

Kleinere, wachstumsstarke Unternehmen in noch jungen Märkten hingegen neigen dazu, ihre Gewinne eher zu reinvestieren um weiteres Wachstum zu generieren und keine oder nur eine geringe Dividende auszuschütten. Im Nasdaq Composite, der viele wachstumsstarke Technologieunternehmen umfasst, zahlen nur etwa ein Drittel bis die Hälfte der Unternehmen eine Dividende.

Während Staatsanleihen – von Ländern mit hoher Bonität wie Deutschland oder den USA – der Platzhirsch sind, wenn es um Sicherheit und Stabilität geht, profitieren Aktieninvestoren vor allem von den steigenden Kursen ihrer Investition. Kaufe günstig, verkaufe teuer ist hier oft das Motto. Mit Dividendenaktien entscheidet man sich für einen Mittelweg. Hier gibt es etwas weniger Risiko und Volatilität, damit aber auch weniger Chance auf enorme Kursgewinne. Dafür sichert man sich einen stetigen Cashflow über die ausgeschütteten Dividenden.

Exkurs: Was ist eine Cashflow-Strategie?

Bei einer Cashflow Strategie zielen Investoren primär darauf ab, regelmäßige, stabile und im besten Fall steigende Einkünfte zu erzielen, anstatt primär auf Kapitalgewinne (im Sinne von Wertsteigerungen) zu spekulieren. Dabei spielen Anleihen, Dividenden aus Aktien sowie Mieteinnahmen aus Immobilien oft eine zentrale Rolle. Dividenden bieten ein verlässliches und wenig wartungsintensives Einkommen. Immobilien erreichen langfristig oft eine attraktivere Gesamtrendite, die aber mit höheren Risiken und mehr Arbeit (Instandhaltung, Neuvermietung, etc.) verbunden ist. Gegenüber den großen Staatsanleihen wiederum sind Dividendenaktien spekulativer, auch wenn sie als weniger spekulativ gelten als wachstumsorientierte Aktien. Ausgezahlte Dividenden können direkt reinvestiert werden, was den Zinseszinseffekt verstärkt .

Tipp: Im Idealfall baust du ein diversifiziertes Portfolio auf, das regelmäßige Einkünfte aus verschiedenen Quellen generiert.

Was sind Dividendenaktien?

Für jede Dividendenaktie im Portfolio gibt es Anspruch auf eine Dividendenauszahlung. Die Dividende wird im Normalfall in Bar und in der Währung der entsprechenden Aktie ausgewiesen (Bardividende). Meist wird auch eine berechnete Rendite – die sich auf den aktuellen Aktienkurs und die letzte Dividende bezieht – mit angegeben. Die Auszahlung der Dividende landet für gewöhnlich auf dem Verrechnungskonto bei der Bank oder dem Konto des Brokers, den man nutzt.

Für jede Dividendenaktie im Portfolio gibt es Anspruch auf eine Dividendenauszahlung. Die Dividende wird im Normalfall in Bar und in der Währung der entsprechenden Aktie ausgewiesen (Bardividende). Meist wird auch eine berechnete Rendite – die sich auf den aktuellen Aktienkurs und die letzte Dividende bezieht – mit angegeben. Die Auszahlung der Dividende landet für gewöhnlich auf dem Verrechnungskonto bei der Bank oder dem Konto des Brokers, den man nutzt.

Bei deinem Broker kannst du die Dividenden- und Renditenentwicklung der letzten Jahre von einzelnen Aktien einsehen.
Hier auf dem Bild: BASF bei dem Broker comdirect

Hinweis: Seltener werden als Dividende auch zusätzliche Aktien oder Optionsscheine für den Kauf von Aktien ausgegeben bzw. dem Aktionär als Alternative zur Barauszahlung angeboten. Eine solche Aktiendividende stellt eine direkte Reinvestition der Dividende in das entsprechende Unternehmen dar. Dabei werden die ausgegebenen Aktien entweder aus eigenen Unternehmensbeständen entnommen oder neue Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung geschaffen.

Wichtig: Nicht jedes Aktienunternehmen beschließt eine Ausschüttung und nicht jede Aktie ist für Dividendenzahlungen auch berechtigt. So können verschiedene Aktienarten wie Vorzugs- oder Stammaktien auch unterschiedliche Dividenden ausschütten. Sowohl börsennotierte als auch private Unternehmen können Dividenden auszahlen.

Exkurs: Stammaktien vs. Vorzugsaktien

Eine Stammaktie gibt dem Aktionär ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung und ermöglicht so eine gewisse Mitentscheidung beim Unternehmen. Dafür sind Dividenden bei Stammaktien nicht garantiert und fallen oft geringer aus als bei Vorzugsaktien.

Vorzugaktien hingegen gewähren dem Aktionär kein Stimm- und damit auch kein Mitspracherecht. Dafür wird aber diese Aktie bei der Dividendenausschüttung und der Höhe der Dividende meist bevorzugt behandelt.

Wie oft werden Dividenden ausgezahlt?

Dividenden werden für gewöhnlich jährlich oder vierteljährlich ausbezahlt. Unüblicher sind halbjährliche oder monatliche Auszahlungen. Dabei variiert der Auszahlungsrhythmus von Unternehmen zu Unternehmen. Schüttet ein Unternehmen mehrmals im Jahr Dividenden aus, heißt das nicht automatisch, dass man mehr Geld erhält. Denn die Dividendenhöhe wird für das ganze Jahr festgelegt und lediglich in mehreren, kleineren Schritten ausbezahlt. Die persönliche Jahresrendite beeinflusst das eher nicht. Hier ein paar Beispiele von Auszahlungsrhythmen bekannter Unternehmen:

JährlichHalbjährlichVierteljährlichMonatlich
Ist vor allem in Deutschland üblichEher selten/unüblichIst vor allem in den USA verbreitet und üblichUnüblich bei Aktien; Viele Titel aus dem Bereich der REITs (börsennotierte Immobilienfonds)
BASF, Wacker Chemie, Mercedes-Benz, SAPWalt Disney, ToyotaCoca-Cola, Shell, Nike, Procter & Gamble, McDonald‘sARMOUR Residential, Main Street Capital

Sonderdividenden: Ein Bonus für Aktionäre

Eine Sonderdividende ist eine Sonder- oder Bonuszahlung und damit eine einmalige Ausschüttung die Unternehmen zusätzlich oder unabhängig von regulären Dividenden an ihre Aktionäre zahlen. Sie wird häufig beschlossen, wenn ein Unternehmen außergewöhnliche Gewinne erzielt. Es kann aber auch andere Gründe für solche Auszahlungen geben (Verkauf von Vermögenswerte, überschüssige liquide Mittel, taktische Ziele). Im Gegensatz zu regulären Dividenden verpflichten Sonderdividenden das Unternehmen nicht zu weiteren, zukünftigen Auszahlungen. Beispiele:

UnternehmenJahrSonderdividendeGrund
Volkswagen AG202319,06 €/AktieBörsengang Porsche AG
RWE AG20171,00 €/AktieRückzahlung Finanzamt
OMV AG2022Teil von 1,5 Mrd. €Rekordgewinne durch Energiepreise

Diese vier wichtigen Termine sollten Anleger auf dem Schirm haben

  • Bekanntmachungstag / Erklärungsdatum (Declaration Date): Ist das Datum, an dem der Vorstand und die Unternehmensführung die Zahlung und auch die Höhe der Dividende ankündigen, meist im Rahmen einer Hauptversammlung oder Pressemitteilung. Größere Abweichungen von der erwarteten Dividende können zu Sprüngen im Aktienkurs führen.
  • Ex-Dividenden-Tag (Ex-Dividende Date / Ex-Date): Das ist das Datum, an dem du die Aktie besitzen muss, um die Dividende zu erhalten. Wer die Aktie an diesem Tag oder später kauft, erhält im aktuellen Zyklus keine Dividendenzahlung mehr. Umgekehrt gilt: Umgekehrt gilt: Wenn die Aktie vor dem Ex-Dividendentag in deinem Besitz war, erhält du die Dividende, auch wenn du sie an oder nach diesem Tag verkauft. Da Käufer ab diesem Tag die folgende Auszahlung nicht mehr erhalten, preist die Börse dies direkt ein. Der Aktienkurs fällt in der Regel am Ex-Dividenden-Tag oder am nächsten Handelstag um die Höhe der Dividende. Dieser sogenannte Dividendenabschlag ist im Chartbild der Aktie oft gut anhand der entstandenen Kurslücke zu erkennen. (screenshot einfügen)
  • Stichtag (Date of Record /Record Day): Der Stichtag folgt normalerweise ein bis zwei Tage nach dem Ex-Dividenden-Tag, abhängig von der Börse und den lokalen Regelungen. Nur wer am Ende dieses Tages als Aktionäre im Aktienregister des Unternehmens eingetragen ist, hat Anspruch auf die Dividende.
  • Auszahlungstermin (Pay Date): An diesem Tag erhalten die Aktionäre Ihre Dividendenzahlung. Die Auszahlung landet in der Regel auf dem Verrechnungs- oder Depotkonto des Anlegers, das mit dem Wertpapierdepot verknüpft ist. Der Betrag wird überwiesen, sobald die Dividende ausgeschüttet wird, wobei oft einige Wochen zwischen Stichtag und Auszahlung liegen. Das Geld kann nun reinvestiert oder für andere Zwecke verwendet werden.
    Hinweis: In Deutschland unterliegen Dividenden der Abgeltungssteuer. Eventuell werden noch weitere Abgaben fällig (Solidaritätszuschlage, Kirchensteuer, etc.). Bei ausländischen Dividenden können zusätzlich Quellensteuern anfallen, die je nach Land variieren.

Fazit: Dein Weg zu einem stabilen Einkommen 

Dividenden bieten Anlegern eine zuverlässige Möglichkeit, ein stabiles Einkommen am Aktienmarkt zu erzielen – ideal für finanzielle Sicherheit und langfristigen Vermögensaufbau. Mit den richtigen Strategien, einem diversifizierten Portfolio und einem Blick auf wichtige Termine kannst du deinen Cashflow optimieren. Das war’s mit Teil 1 und den Grundlagen zu Dividenden. In Teil 2 gehen wir detaillierter auf verschiedene Kennzahlen rund um das Thema der Dividenden ein – bleib dran, um dein Wissen zu vertiefen!