Bitcoin erklärt – Teil 1: Geschichte und Funktion

Was ist Bitcoin? Wie funktioniert Bitcoin? Und warum Bitcoin? Das sind wahrscheinlich drei der häufigsten Fragen, die man sich stellt, wenn man sich noch nicht intensiver mit dem Thema beschäftigt hat. In dieser dreiteiligen Serie erklären wir kurz und hoffentlich verständlich, was es mit Bitcoin auf sich hat. In Teil 1 geht es um die Geschichte und die Funktionsweise von Bitcoin.

Was ist Bitcoin?

Bitcoin (BTC) ist eine Kryptowährung. Um genau zu sein, die erste dezentrale Kryptowährung der Welt. Sie ging Anfang 2009 online und war eine Antwort auf den großen Finanzmarkt-Crash des vorangegangenen Jahres.

Tipp: Falls du nicht mit allen Begriffen, die hier erwähnt werden, vertraut bist, findest du hier eine Übersicht mit den wichtigsten Konzepten: Krypto: Diese Begriffe solltest Du kennen | Teil 1

Die Software zu Bitcoin ist in der Programmiersprache C++ geschrieben und der Code ist als Open Source Software von allen einsehbar, damit überprüfbar und nicht geheim. Sie wurde von einem Programmierer (oder auch mehreren) mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto entwickelt. Deshalb heißt die kleinste Untereinheit von Bitcoin auch “Satoshi” oder “Sat”. Ein BTC besteht aus 100 Millionen Satoshi; oder andersherum: Ein Sat entspricht 0,00000001 BTC. Insgesamt wird es nur 21 Millionen Bitcoin geben; aktuell sind bereits über 19 Millionen BTC im Umlauf.

Welches Problem löst Bitcoin?

In der bestehenden Finanzwelt werden Intermediäre benötigt – wie Banken und andere Finanzakteure – um Geld zu versenden. Diese dritten Partien haben damit Kontrolle über den Geldfluss und können diesen auch blockieren oder verweigern. Dieses Problem der Abhängigkeit von Dritten löst Bitcoin und schafft ein System, was Geldtransfers autark und ohne zentrale Kontrollstelle abbildet.

Wie funktioniert Bitcoin?

Kurzbeschreibung

Das Bitcoin-Netzwerk zeichnet alle Transaktionen der Nutzer in einer Kette bestehend aus einzelnen Blöcken – der Blockchain – auf und speichert diese dezentral auf sogenannten Nodes (Knotenpunkten). Dabei wird mithilfe kryptographischer und mathematischer Verfahren sichergestellt, dass Transaktionen und Blöcke valide sind und Geld nicht mehrfach ausgegeben werden kann.

Im Detail

Bitcoin ist ein (Peer-to-Peer) Netzwerk bestehend aus allen Teilnehmern, die sich diesem anschließen möchten (eine Übersicht mit den wichtigsten Krypto-Konzepten findest du hier: Krypto: Diese Begriffe solltest Du kennen | Teil 1). In einem gemeinsamen Kassenbuch (“Ledger”) werden alle Bitcoin-Transaktionen aufgezeichnet. Jeder aktive Teilnehmer des Netzwerks betreibt einen Knotenpunkt (im Englischen “Node” genannt) der eine Kopie des gesamten Kassenbuches speichert und dieses aktuell hält. Fällt einmal ein Knotenpunkt aus, gibt es genügend weitere Nodes die das gleiche Kassenbuch vorhalten. Zurzeit gibt es über 50.000 solcher Nodes weltweit. Hinweis: Um Bitcoin nutzen zu können, muss man nicht Teil dieses Netzwerkes sein, also keine eigene (Full-)Node betreiben.

Die Funktionsweise des Kassenbuchs basiert auf der Blockchain-Technologie. In einer Blockchain werden alle Transaktionen – also Zahlungsvorgänge – in Blöcken erfasst. Ein Block kann eine begrenzte Anzahl an Transaktionen aufzeichnen. Ein abgeschlossener Block wird der Reihe nach – wie Perlen auf einer Kette – an die bereits bestehenden Blöcke gehängt. Damit entsteht eine Kette von Blöcken – die Blockchain – das fortlaufende Kassenbuch, welches alle Transaktionen umfasst. Bei Bitcoin existiert dieses seit Start der Bitcoin Blockchain im Januar 2009 und wird seitdem immer weitergeführt. Cirka alle 10 Minuten wird der Blockchain ein neuer Block mit den jüngsten Transaktionen angehängt. Sind die neuen Blöcke an die Blockchain angehängt, lassen sich diese rückwirkend nicht mehr verändern. In den Blöcken werden nie die eigentlichen Kontenstände der Bitcoin-Halter erfasst, sondern immer nur Transaktionen bzw. Geldbewegungen. Die Historie aller Transaktionen stellt die eigentliche Währung dar. Möchte man wissen, wie viel BTC man besitzt, wird dies anhand der vorangegangenen Transaktionen berechnet.  

Der Ursprung der Transaktionen – auch Münzbasis oder “Coinbase” genannt – sind die Bitcoins, die entweder im Genesis Block (50 BTC), dem ersten Block der Blockchain, verankert sind oder Bitcoins, die seitdem cirka alle 10 Minuten von den sogenannten Minern neu geschaffen werden (aktuell 3,125 Bitcoin pro Block).

Das war Teil 1 der dreiteiligen Bitcoin Serie. Weiter geht’s in Teil 2 mit den Themen Bitcoin Wallet, Transaktionen und Nodes.